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RAF Terroristen

Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm

Eine tragische Episode im Kampf der RAF

Das Logo der RAF

Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm im Jahr 1975 markierte einen bedeutsamen Wendepunkt in der Geschichte der Roten Armee Fraktion (RAF). Diese gewalttätige Aktion war Teil einer Serie von terroristischen Aktivitäten, die die RAF in den 1970er Jahren in Deutschland und im Ausland durchführte. Die Stürmung der Botschaft führte zur Geiselnahme von Diplomaten und machte die RAF international bekannt. Dieser Artikel wirft einen detaillierten Blick auf die Ereignisse jenes Tages und ihre Auswirkungen.

Hintergrund:
Die RAF war eine linksradikale terroristische Organisation, die Ende der 1960er Jahre in Deutschland entstand. Sie verfolgte das Ziel, eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft herbeizuführen und setzte dabei auf Gewalt als Mittel des politischen Widerstands. Die Mitglieder der RAF glaubten an den bewaffneten Kampf gegen den Kapitalismus und das vermeintlich "faschistische" Regime in Deutschland.

Die Stürmung der Deutschen Botschaft:
Am 24. April 1975 stürmte eine Gruppe von RAF-Terroristen die Deutsche Botschaft in Stockholm. Die Gruppe bestand aus Jan-Carl Raspe, Holger Meins, Siegfried Hausner, Karl-Heinz Dellwo und Ulrich Wessel. Ihr Ziel war es, Geiseln zu nehmen und diese als Druckmittel einzusetzen, um die Freilassung inhaftierter RAF-Mitglieder zu erpressen.

Die Geiselnahme:
Die Terroristen überwältigten das Sicherheitspersonal und drangen gewaltsam in das Gebäude ein. Sie nahmen elf Geiseln, darunter den deutschen Botschafter und andere Diplomaten, fest. Die Geiseln wurden in einem abgeschirmten Bereich der Botschaft festgehalten. Die RAF-Terroristen forderten die Freilassung von 26 inhaftierten RAF-Mitgliedern, darunter Andreas Baader und Gudrun Ensslin, sowie eine Fluchtmöglichkeit.

Die Verhandlungen und das Scheitern:
Die schwedischen Behörden setzten sofort Verhandlungen mit den Terroristen in Gang. Die RAF-Terroristen stellten Bedingungen, die von der schwedischen Regierung jedoch nicht erfüllt werden konnten. Die schwedischen Verhandlungsführer versuchten Zeit zu gewinnen und hofften auf eine friedliche Lösung. Die deutschen Behörden entsandten Verhandlungsspezialisten, um bei den Gesprächen zu unterstützen.

Das tragische Ende:
Am 28. April 1975, nach fünf Tagen der Geiselnahme, griffen schwedische Sicherheitskräfte die Botschaft an. In einem stundenlangen Feuergefecht wurde eine Geisel getötet und mehrere Personen, darunter auch RAF-Terroristen, verletzt. Die verbliebenen Geiseln wurden befreit und die Terroristen festgenommen. Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm endete in einer Tragödie.

Auswirkungen:
Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm hatte erhebliche Auswirkungen auf die RAF und die deutsche Gesellschaft im Allgemeinen:

Internationale Aufmerksamkeit: Die Stürmung der Deutschen Botschaft brachte die RAF international in die Schlagzeilen. Die Geiselnahme und das darauf folgende gewaltsame Ende erregten weltweit Aufsehen und führten zu einer verstärkten Wahrnehmung der RAF als terroristische Organisation.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen: Die Stürmung der Botschaft führte zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen in deutschen Botschaften und anderen diplomatischen Einrichtungen im Ausland. Es wurde deutlich, dass diese Ziele potenzielle Angriffsziele für extremistische Gruppen sein können.

Verstärkte Fahndungsmaßnahmen: Die deutsche Regierung verstärkte ihre Anstrengungen zur Fahndung nach RAF-Mitgliedern. Die Stürmung der Botschaft löste eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen deutschen und internationalen Sicherheitsbehörden aus, um gegen die RAF und den Terrorismus im Allgemeinen vorzugehen.

Diskussion über die Wirksamkeit des Terrorismus: Die Stürmung der Deutschen Botschaft und andere gewalttätige Aktionen der RAF führten zu einer intensiven Debatte über die Wirksamkeit des Terrorismus als politisches Mittel. Die Ereignisse in Stockholm wurden von vielen als sinnlose Gewaltakte betrachtet, die keine positiven Veränderungen bewirken konnten.

Politische Reaktionen: Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm verstärkte den Druck auf die deutsche Regierung, härtere Maßnahmen gegen terroristische Organisationen wie die RAF zu ergreifen. Dies führte zu einer Verschärfung der Gesetze und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus.

Trauer und Empörung: Die Stürmung der Botschaft führte zu einer Welle der Trauer und Empörung über die Gewalttaten der RAF. Die Ermordung von Geiseln und die Eskalation der Gewalt wurden von der deutschen Bevölkerung als inakzeptabel angesehen und lösten eine breite Ablehnung gegenüber der RAF aus.

Fazit:
Die Stürmung der Deutschen Botschaft in Stockholm im Jahr 1975 war ein dramatisches Ereignis, das die Schrecken des Terrorismus verdeutlichte. Die Aktion führte zu einer verstärkten internationalen Aufmerksamkeit für die RAF und den Terrorismus im Allgemeinen. Sie trug dazu bei, die Diskussion über die Wirksamkeit des Terrorismus als politisches Mittel anzuregen und führte zu einer Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen und Fahndungsmaßnahmen gegen die RAF. Die tragischen Ereignisse in Stockholm haben das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer starken Bekämpfung terroristischer Aktivitäten geschärft und die Ablehnung von Gewalt als politisches Mittel gestärkt.


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