Karl-Heinz Ruhland (* März 1938 in Berlin) war ein ehemaliges Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF). Er wurde der ersten Generation zugerechnet, war Kronzeuge und befand sich von 1970 bis 1974 in Haft. Ruhland hatte eine Tätigkeit als Mechaniker bei einem Gebrauchtwagenhändler in Berlin und half bei der Vorbereitung von Fahrzeugen für die RAF. Er erhielt militärische Ausbildung in Jordanien und wurde im Oktober 1970 ein aktives Mitglied der RAF.
Beteiligung an Anschlägen/Verbrechen Karl-Heinz Ruhland war an mehreren Aktivitäten der RAF beteiligt. Er mietete konspirative Wohnungen an, nahm an Banküberfällen und einem Einbruch in ein Waffengeschäft teil. Gemeinsam mit Ulrike Meinhof und Heinrich "Ali" Jansen brach er in Rathäuser in Neustadt am Rübenberge und Langgöns ein, um Pässe und Dienststempel zu erbeuten. Bei dem Einbruch in Langgöns wurden 166 Blankoausweise gestohlen, von denen die erste Generation der RAF profitierte.
Verurteilungen Im März 1972 wurde Karl-Heinz Ruhland wegen Bankraubs zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Aufgrund seiner umfangreichen Aussagen und Zusammenarbeit wurde er bereits 1974 begnadigt. Ruhland trat als Kronzeuge im Prozess gegen Horst Mahler auf und enthüllte Stützpunkte der RAF in Berlin, Niedersachsen, Köln und Frankfurt am Main. Nach seiner Verhaftung war Ruhland das erste RAF-Mitglied, welches aussagte. Das Bundeskriminalamt (BKA) stellte ihm nach seiner Freilassung einen Pass, Waffenschein inklusive Pistole, eine Mauer um sein Grundstück sowie schusssicheres Glas und eine monatliche Unterstützung von tausend Mark zur Verfügung.