Willy Peter Stoll (* 12. Juni 1950 in Stuttgart; † 6. September 1978 in Düsseldorf) war ein Terrorist der Rote Armee Fraktion (RAF). Er gilt als einer der Entführer von Hanns Martin Schleyer.
Beteiligung an folgenden Anschlägen/Verbrechen Willy Peter Stoll war an folgenden Anschlägen/Verbrechen beteiligt:
Besetzung des Hamburger Büros von Amnesty International: Am 30. Oktober 1974 beteiligte er sich gemeinsam mit anderen späteren RAF-Mitgliedern an der Besetzung des Hamburger Büros von Amnesty International, um gegen die Haftbedingungen von RAF-Mitgliedern zu protestieren.
Molotowcocktail-Anschlag auf das Stuttgarter Ärztekammer-Haus: Im Jahr 1974 verübte er einen fehlgeschlagenen Molotowcocktail-Anschlag auf das Stuttgarter Ärztekammer-Haus.
Überfall auf ein Waffengeschäft in Frankfurt: Es wird vermutet, dass er am 1. Juli 1977 gemeinsam mit Knut Folkerts an einem Überfall auf ein Waffengeschäft in Frankfurt beteiligt war. Dieser Überfall war Teil der Vorbereitungen zur Entführung von Hanns Martin Schleyer.
Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer: Willy Peter Stoll war unmittelbar an der Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer sowie der Ermordung der vier Begleitpersonen beteiligt.
Tod Am 6. September 1978 wurde Willy Peter Stoll beim Besuch eines Restaurants in Düsseldorf von anderen Gästen erkannt, die die Polizei verständigten. Als die Zivilfahnder ihn kontrollieren wollten, zog er eine Waffe und wurde von einem Polizisten mit vier Schüssen lebensgefährlich getroffen. Stoll starb, bevor er die Universitätsklinik erreichte.
Es gibt Hinweise darauf, dass sich Stoll aufgrund seiner Teilnahme an der Ermordung der Begleiter Schleyers und der Ereignisse des Jahres 1977 psychisch verändert hatte und sich von der RAF distanziert hatte. Es wurde vermutet, dass er die Situation in Düsseldorf und die Schüsse der Polizei in suizidaler Absicht provoziert haben könnte.
Beisetzung Willy Peter Stolls Leichnam wurde auf dem Alten Friedhof in Stuttgart-Vaihingen beigesetzt. Ursprünglich hatte er sich eine Beisetzung auf dem Dornhaldenfriedhof gewünscht, wo bereits andere RAF-Terroristen beigesetzt waren, jedoch wurde dieser Wunsch aufgrund eines Appells des Oberbürgermeisters Manfred Rommel geändert. Bei der Beisetzung am 9. September 1978 erschienen viele Pressevertreter und Schaulustige, obwohl sie eigentlich im Stillen stattfinden sollte.